Aus der Not entstehen bei mir meistens die besten Ideen. So habe ich auch dieses Rezept entwickelt…
Meine Ayurveda-Ärztin riet mir davon ab, gekaufte Süßigkeiten zu essen. Sie schlug mir stattdessen vor, auf selbst gemachte Süßigkeiten umzuschwenken. Das war ein herber Schlag für mich. Ich liebe Schokoloade und keine Schokolade mehr zu essen, war für mich schwer vorstellbar. Ich brauche nicht viel (okay, es gibt Ausnahmetage…), aber ab und an ein paar Stücke müssen es irgendwie schon sein.
Also habe ich aus meiner vermeintlichen „Schokoladensucht“ heraus dieses Rezept entwickelt. Als Vorlage diente mir ein Buch mit tollen Rezepten zum Thema Energyballs und Riegel. Das hatte ich mir gleich nach der Offenbarung der Ärztin zugelegt. Ich probierte mehrere Rezepte aus und habe sie ein wenig „ayurvedisiert“ wie ich gerne sage und daraus etwas Eigenes geschaffen. Schließlich geht ohne leckere Gewürze bei mir eigentlich mittlerweile nichts mehr!
Die neu entstandenen Schokoladen-Bliss-Balls schmecken mir jedenfalls so gut, dass ich dafür tatsächlich sogar die Schokolade liegen lassen kann. Mal sehen, ob das Rezept bei euch auch den Test besteht! Aber denkt dran, auch die Energiebällchen sind Süßigkeiten und man sollte sie daher in Maßen genießen.
Um mich selbst ein wenig zu überlisten, mache ich meine Energyballs immer besonders klein. So kann ich mir mehrere gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Somit überliste ich quasi mein Gehirn, welches die „Anzahl“ der Süßigkeiten, die ich mir zugestehe mitzählt.
Warum hat mir meine Ayurveda-Ärztin überhaupt von herkömmlichen Süßigkeiten abgeraten? In herkömmlichen Süßigkeiten aus dem Supermarkt ist weißer Industriezucker. Dieser ist aus ayurvedischer Sicht für keines der Doshas bekömmlich (einfach gesagt: für jeden Menschen schlecht), denn er ist industriell sehr stark verarbeitet und von dem Ausgangsprodukt extrem entfremdet. Somit hat Zucker eigentlich keinerlei Nährstoffe mehr.
Wenn du aber auf natürliche Süßungsmitteln wie z.B. getrocknete Datteln zurückgreifst, hast du zu der Süße auch noch Stoffe mit guten Eigenschaften. Bei Datteln sind es Ballaststoffe, Vitamine und Nährstoffe wie Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen. Getrocknete Datteln gelten im Ayurveda außerdem als Rasayana also als Verjüngungsmittel. Sie sind zudem ein alt bekanntes Aphrodisiakum.
Neben Datteln sind in diesen Energiebällchen jede Menge Mandeln enthalten. Diese sind gut für Nerven und Gehirn und enthalten jede Menge gesunde Fette und pflanzliches Eiweiß. Genau das richtige also für einen kleinen Snack im Nachmittagstief. Das kurbelt die Konzentration wieder zu an, denn Nachmittags haben die meisten Menschen Süßhunger in der Vata-Phase des Tages.
Die kleinen Energyballs stecken also voll mit guten Zutaten! Speziell für den Sommer – und inspiriert durch eine liebe Kollegin, die das Rezept schon vorab getestet und leicht abgewandelt hat – zeigen sich die Bällchen nun im Kokosmantel. Ursprünglich habe ich sie mit gepufften Amaranth überzogen – das könnt ihr natürlich auch gerne testen. Schmeckt auch sehr gut! Kokos hat am Ende das Rennen gemacht, denn Kokosnuss ist kühlend und somit genau die richtige Zutat im warmen Sommer – nicht nur für dieses Rezept!
Viel Spaß beim Nachkochen und Naschen!
Schokoladen-Kokos-Energyballs
20-30
minZutaten
200 g blanchierte Mandeln
200 g Datteln
4 EL Rohkakao
1 Prise Salz
2 EL Kokosöl
Kokosflocken
½ TL Kardamom
1 Msp. Geriebene Muskatnuss
¼ TL Vanille von einer Vanilleschote oder getrocknetes Pulver
Zubereitung
- Die Mandeln in einem Hochleistungsmixer zerhächseln. Die Datteln, den Kakao und die Gewürze hinzugeben. Alles zerkleinern bis ein grobkörniger Mix entsteht.
- Das Kokosöl schmelzen und noch einmal alles zusammen vermengen. Sollte es zu trocken sein, kannst du noch etwas mehr Kokosöl zugeben.
- Danach die Masse zu kleinen Kugeln formen. Die fertigen Bällchen in den Kokosflocken wälzen.
Tipp
- Um es mir etwas einfacher zu machen, kaufe ich gerne blanchierte Mandeln. Wenn ich Zeit habe, lege ich die ungehäuteten Manden in Wasser ein und am nächsten Morgen lassen sich die Häutchen ganz leicht mit einem Messer abstreifen. Das ist eine herrlich meditative Arbeit, wenn man die Muße dazu hat. Mandeln ohne Häutchen sind verträglicher für Pitta und besser bekömmlich für eine sensible Verdauung.
- Wenn du eine empfindliche Verdauung hast, kannst du die Mandeln über nacht in Wasser einweichen. Dann sind die Energyballs allerdings nicht ganz so lange halbtbar.
- Im Kühlschrank halten sich die Bällchen auf jeden Fall eine Woche. Ich hole mir immer ein paar aus dem Kühlschrank und lasse sie auf Raumtemperatur aufwärmen, denn kalt sind die Energyballs nicht so bekömmlich. Auf Raumtemperatur aufgewärmt schmecken sie auch einfach besser!